Interview mit Tobias Bergmann

Lieber Herr Bergmann, salut Tobi,

mit der Gründung vom Bildungszentrum Bergmann 2021 wollen Dich Deine Geschäftspartner, Kolleg*innen, Kund*innen, Teilnehmenden und Weggefährten etwas näher kennen lernen.

Da Deine eigenen Worte besser Auskunft geben als eine Zusammenfassung, gibt es hier Deine Sichtweisen in Form eines Interviews.

Lieber Tobi, was treibt Dich an im Leben?

Bei dieser Frage erinnere ich mich an die Zeichentrickfilmserie „Pinky und der Brain“ aus den 90er Jahren, in denen es den beiden Figuren um nichts Geringeres ging als die Weltherrschaft an sich zu reißen. (lacht)

Spaß beiseite; mein Antreiber ist, zu leben, aus dem Vollen zu schöpfen und meinen Idealen nachzugehen. Das Schlimmste für mich wäre – wenn ich einmal auf mein Leben zurückblicken werde –, etwas nicht getan zu haben, was ich hätte tun oder erleben können. Ich stehe absolut zu mir und meinen Werten und Prinzipien. Hierzu gehören in erster Linie Loyalität aber auch meine Grundsätze, die mir den Alltag erleichtern, wie z.B. aus Kaufmannssicht: „Lieber keinen Deal als einen schlechten abschließen“. Natürlich geben mir auch meine Familie, Freunde und Unterstützer die Kraft, immer weiterzugehen.

Was unternimmst Du als Ausgleich zum Beruf?

Meine Freizeit verbringe ich sehr gerne mit meinen Freunden und meiner Familie. Ich mache aber vor allem das, was mir richtig Spaß macht: meine Hobbys wie Paintball spielen und Motorrad fahren. Generell bin ich ein sehr vielseitiger Typ mit tausend Interessen. Ich kann hierbei gar nicht konkreter werden, denn alles, was ich hier aufzählen könnte, würde die Lücke dessen größer machen, was ich nicht nenne.

Eigentlich lebe ich immer im aktuellen Moment, achte dabei aber auch auf die Zukunft. Mir ist diese Weitsicht wichtig: Welche Folgen hat es, wenn ich mich nicht jetzt um meine Familie und Freunde kümmere? Später im Alter würde ich dann nicht erwarten können, dass sie auf mich zukommen würden.

Mir ist bewusst, dass nichts unendlich, sondern alles vergänglich ist. Daher sind mir meine Werte wichtig, wie: „Halte Dein Wort und Dein Versprechen“ oder „Beginne jeden Tag mit einem Lächeln“.

Wie kam es dazu eine Firma zu gründen und wie lief das ab?

Bereits als Teenager wusste ich, dass ich mich selbstständig machen und unabhängig sein wollte. Ausgebildet bin ich im Handwerk, was mich beruflich aber nicht weiter erfüllt hat. Durch verschiedene Umstände bin ich in das „Dozent-Sein“ reingeschlittert und habe dabei erfahren, dass das Berufsleben als Einzelkämpfer schwer ist. So kam es mir in den Sinn, meine erste Firma zu gründen: die Dozentenschaft Bergmann GbR. Das war eine Zentrale für Dozenten und Trainer mit dem Gedanken, dass wir in der Gemeinschaft weiter kommen können, als wenn jeder für sich alleine ackert. Ich wollte hier den Lehrkräften als erste Ansprechperson dienen und mit der GbR einen Gegenpool zur Willkür auf dem Weiterbildungsmarkt schaffen.

2016 bin ich nebenberuflich als Dozent gestartet, ab 2017 war ich dann selbstständig, habe 2019 die GbR gegründet, woraus 2021 die Bildungszentrum Bergmann GmbH entstanden ist.

Euer Fokus an Seminaren liegt aktuell auf Sicherheitsthemen. Warum ist das so?

Meine Weiterbildung zur „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“, wobei mein Schwerpunkt im Sicherheitsmanagement lag, hat die Grundlage für unser heutiges Bildungsprogrammangebot gegeben. Als Trainer muss ich alle Tiefen einer Sache oder eines Themas kennen, um das Wissen weitergeben zu können. Ich habe sehr lange als Dozent in der Sicherheitsbranche gearbeitet und bin auch noch ab und zu im Einsatz, mein Fokus hat sich mittlerweile aber verlegt auf die Geschäftsführung und alle damit zusammenhängenden vielfältigen Aufgaben.

Wie erlebst Du aktuell die Branche, die Dozenten und Teilnehmenden?

Die Sicherheitsbranche boomt seit einiger Zeit und bietet auch in Zukunft allen, die Teil davon sein wollen, eine langfristige Perspektive. Für uns als Firma ist das natürlich ein vielversprechendes Entwicklungsthema. Es ist aber spürbar, dass die Anforderungen an das Sicherheitspersonal stark gestiegen sind, was auch bedeutet, dass mehr Qualität in der Ausbildung benötigt wird.

In unseren Kursen treffen wir zunehmend auf komplexbeladene Teilnehmer. Das heißt für uns, dass neben der fachlichen Vermittlung die zwischenmenschlichen Themen einen wesentlich größeren Anteil benötigen. Die Gesellschaft, das Tagesgeschehen und die Menschen sind komplexer geworden; wir sind individualistisch unterwegs und vielen fällt es schwer, ihren Alltag, auch mit möglichen Konfrontationen, gut zu meistern.

Hier sehe ich die Aufgabe von uns Dozenten, unsere Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer vor allem innovativer als bisher einzubinden und stärker zu fördern. Vor der Klasse braucht es sehr viel Empathie, auf unsere Kunden einzugehen, sie in den Fokus zu nehmen und dem Trend entgegenzuwirken, dass jeder für sich alleine agiert. Und genau das ist die Stärke unserer Firma, wir vermitteln das Fachwissen, zeigen den Mehrwert und die Vorteile unserer Branche auf. Wir sind Ansprechpartner und Berater und auch außerhalb unserer Seminare mit unseren Kursisten freundschaftlich verbunden.

Wow, das klingt nach einem klaren Weg! Worauf bist Du sonst noch stolz an diesem Punkt in Deinem Berufsleben?

Es freut mich vor allem enorm, dass ich mir über die Jahre hin treu geblieben bin! Ich bin immer den Weg gegangen, der sich für mich richtig angefühlt hat. Und entgegen der Meinung meines damaligen Umfeldes, etwas „Solides und Vernünftiges“ beruflich machen zu sollen, zeigt sich nun der Stolz eben dieser, dass ich mit meinem aktuellen Stand etwas Großes erreicht habe. Ja, mein Leben ist sehr business-orientiert, meine Geschäfte stehen im Fokus, aber ich kann sagen, dass ich als Gründer, Inhaber und Geschäftsführer genau das erreicht habe, was ich wollte.

Tobi, abschließend noch ein Wort dazu, was Du gerne tust, worüber andere möglicherweise aber nur den Kopf schütteln können?

Oh ja, ich bin kein Mainstream-Mensch, ich gehe meinen Weg und weiß, was ich will. Daher sehe ich jeden Einwand von außen wie „Mach das doch mal anders“ als Aufforderung, es eben nicht anders, sondern genau so zu machen wie gedacht. Mir und meinen Idealen treu zu bleiben ist mein höchstes Gut. Ich brauche niemandem etwas zu beweisen außer mir selbst.

Das Gespräch mit Tobias Bergmann führte Franziska Fuhrmann, Dezember 2021